Grenzen
losgelassen...
...und glückselig fliegen.
Entscheidungen
treffen (2/2) Wie du die beste Option findest
Bei einer
wichtigen Entscheidung wollen wir nichts verkehrt machen. Doch
wie findet man unter den vielen Möglichkeiten die beste?
Und woher soll man wissen, welche Möglichkeiten es überhaupt
gibt? Was ist, wenn man die passende Lösung einfach noch
nicht gefunden hat? Und was passiert, wenn ich mit meiner Entscheidung
nicht zufrieden bin? Das alles sind berechtigte Fragen, auf die
es aber einfache Antworten gibt.
Erfahre, wie
du aus der Vielzahl an Möglichkeiten die beste herausfindest
und wie du deine Entscheidungen mit einem guten Gefühl treffen
kannst.
In diesem
zweiten Teil möchte ich dir konkrete Tipps geben, die es
dir erleichtern werden deine Entscheidungen zu treffen und zufriedener
mit ihnen zu sein. Falls du den ersten Teil noch nicht gelesen
hast, hol das unbedingt hier nach. Dort habe ich dir erklärt,
was Entscheidungen überhaupt sind, wieso sie dir so schwer
fallen und warum du aufhören solltest, nach der richtigen
Entscheidung zu suchen.
Was willst
du überhaupt?
Wenn ich mich
bei den kleinen Dingen das Alltags nicht entscheiden kann, hat
das meist einen einfach Grund: Ich habe mir gar nicht wirklich
überlegt, was ich überhaupt möchte. Dann kann ich
mich im Restaurant nicht entscheiden, was ich essen will und im
Café weiß ich nicht, welches Getränk ich nehmen
soll.
Entscheidungen
Treffen
Kaffee oder Tee?
Was möchte
ich jetzt wirklich haben? Einen Tee oder einen Kaffee? Oder ist
es etwas ganz anderes?
Die Antwort
liegt oft eine Ebene tiefer. In Wahrheit geht es nicht so sehr
darum, was ich trinke oder esse. Ich möchte mich zurücklehnen
und entspannen. Ich möchte mich mit meiner Begleitung nett
unterhalten oder einfach nur das Wetter genießen. Solange
ich dabei ein Getränk habe, das mir schmeckt, ist es im Grunde
vollkommen egal, was genau es ist. Ich bekomme was ich will, egal
wofür ich mich entscheide.
Wenn du weißt,
dass deine Wahl keinen Einfluss darauf hat, dass du bekommst was
du willst, kannst also mit ruhigem Gewissen und vollkommen entspannt
das nächstbeste nehmen, was dir unter die Nase kommt.
Das ganze
funktioniert auch bei größeren Entscheidungen. Sei
dir erstmal bewusst darüber, was du überhaupt haben
möchtest. Wenn du dich für eine Uni entscheiden musst,
dann frag dich, was du überhaupt erwartest. Was soll dir
die Uni bieten? Wie sollen die Angebote sein? Wie soll die Stadt
sein, in der du studierst? Was würdest du haben wollen, wenn
du dir alles nach Maß zurechtbasteln könntest? Gibt
es Dinge, die ein absolutes Ausschlusskriterium wären?
Wenn du weißt,
welche Erwartungen du hast, dann kannst du viel gezielter auf
die Suche nach geeigneten Alternativen gehen und verlierst nicht
so schnell den Überblick.
Suche nach
Alternativen
Wenn du nach
verschiedenen Möglichkeiten Ausschau hältst, dann versteife
dich nicht zu sehr. Sei auch offen für ungewöhnliche
Möglichkeiten und Alternativen, die dir vielleicht nicht
sofort sichtbar sind.
Wenn du im
Café sitzt, musst du dich nicht zwischen Kaffee, Tee und
Kakao entscheiden. Du kannst auch aufstehen und irgendwo anders
hingehen. Du kannst stattdessen einen Freund zuhause besuchen
und mit ihm eine schöne Zeit verbringen oder dich einfach
so in die Sonne setzen.
Wenn du dich
zwischen zwei Unis entscheiden willst, dann bedenke, dass es auch
noch viele andere gibt. Du musst dich weder auf eine bestimmte
Region noch auf ein bestimmtes Land beschränken. Du musst
nichtmal studieren.
Du hast oft
viel mehr Varianten, als du zunächst glaubst.
Sei also offen für ungewöhnliche Ansätze.
Bedenke, dass
du dich nicht zwangläufig zwischen A und B entscheiden musst.
Auch wenn es oft erstmal so aussieht, dass du nur A oder B haben
kannst, gibt es fast immer eine Möglichkeit beides zu bekommen.
Anstatt dir den Kopf zu zerbrechen, worauf du eher verzichten
kannst, investiere deine Mühe lieber in die Suche nach der
Möglichkeit beides zu bekommen.
Lieber gut
genug als das Beste
Achte aber
darauf, dass du dich bei deiner Suche nicht zu sehr in Details
verlierst. Es geht nicht darum, das Beste zu finden. Es reicht
aus, wenn eine Option gut genug ist. Je mehr Möglichkeiten
du hast, desto schwerer fällt dir deine Entscheidung am Ende.
Entscheidungen
treffen
Zu viel Auswahl macht die Entscheidung schwer
Wenn du nur
die Wahl zwischen Äpfel und Bananen hast, fällt dir
die Wahl leichter, als wenn du aus einem ganzen Obstsortiment
auswählen kannst. Zum einen kannst du dich schwerer entscheiden,
zum anderen wirst du dir nachher auch viel eher Gedanken machen,
ob du nicht doch lieber hättest etwas anderes wählen
sollen.
Hör also
auf, immer weiter nach der perfekten Möglichkeit zu suchen.
Das macht dir weder die Entscheidung leichter, noch wirst du nachher
zufriedener mit deiner Wahl sein.
Mach viel
mehr das genaue Gegenteil. Halte es simpel. Such dir einige Wahlmöglichkeiten,
die deine Kriterien erfüllen und hör dann auf, weiter
zu suchen. Gut genug ist das, was du suchst.
Entscheide
dich schnell
Wenn deine
Möglichkeiten überschaubar sind, kannst du dich schnell
entscheiden. Dabei geht es darum, mit welcher Alternative du dich
in dem Augenblick am wohlsten fühlst. Wie du aus dem ersten
Teil weißt, gibt es keine Garantien für die Konsequenzen
deiner Entscheidung. Alle Alternativen sind objektiv weder richtig
noch falsch.
Frag dich
also: Womit fühle ich mich gut? Denn darum geht es schließlich.
Du willst dich mit deiner Entscheidung gut fühlen.
Es geht nicht
darum, was andere für richtig halten. Triff deine Entscheidungen
für dich, nicht für andere. Damit meine ich nicht, dass
du dir nicht auch Rat holen kannst. Aber entscheide dich für
das, was sich für dich gut anfühlt.
Entscheide
dich für das Nächstbeste, das passen könnte, anstatt
deine Zeit und Kraft weiter dafür zu verschwenden, die perfekte
Alternative zu finden. Suche lieber nach Möglichkeiten, wie
du mit deiner Entscheidung auch an deinem Ziel ankommst.
Entscheide
dich um
Bleib mit
deinen Entscheidungen flexibel. Sie sind nicht in Stein gemeißelt.
Wenn deine getroffene Entscheidung dich nicht weiter in die passende
Richtung führt, dann entscheide dich neu. Wenn dir eine bessere
Möglichkeit über den Weg läuft, dann ergreife deine
Chance. Du musst nicht an deinen Entscheidungen festhalten, wenn
sie dir nicht das bringen, was du dir gewünscht hast.
Entscheide
dich oft
Wenn du glaubst,
dass du nicht gut Entscheidungen treffen kannst, habe ich eine
gute Nachricht für dich. Das kannst du lernen und ganz einfach
trainieren. Je häufiger du es machst, desto leichter wird
dir das fallen. Schon bald wirst du jemand sein, der schnell Entscheidungen
treffen kann.
Deinen Entscheidungs-Muskel
kannst du ganz einfach mit folgender Übung traineren. Dazu
brauchst du nur ein Blatt Papier, einen Stift und eine Minute
Zeit. Ließ dir die Anleitung durch und probiere es direkt
aus oder schau dir folgendes Video an und mach einfach mit.
Hier ist also
die Anleitung für die Übung.
Such dir einen
ruhigen Ort und leg dir deinen Stift und Papier zurecht.
Stelle dir einen Timer auf 60 Sekunden.
Triff in den 60 Sekunden eine Entscheidung.
Schreib dir deine Entscheidung auf und setze sie um.
Dabei geht es einfach darum, irgendeine Entscheidung zu treffen.
Du musst nichts weltveränderndes entscheiden. Es geht nur
darum, dass du den Vorgang des Entscheidens gezielt übst
und deinen Entscheidungs-Muskel trainierst. Es können so
simple Dinge sein, wie
Ich bringe
jetzt gleich nach der Übung den Müll runter.
Heute abend mache ich mir einen Salat statt Pizza.
Morgen rufe ich grundlos bei meiner Mutter an.
Ich gönne mir am Wochenende ein warmes Bad.
Mach eine 30-Tage-Challenge aus der Übung. Ich garantiere
dir, dass du danach jemand sein wirst, dem Entscheidungen leicht
von der Hand gehen. In den 30 Tagen wirst du 30 Entscheidungen
mehr getroffen haben, als du es sonst getan hättest. Das
wird enorme Auswirkungen darauf haben, wie du mit Entscheidungen
umgehst.
Schritt-für-Schritt
Anleitung
Wie kannst
du also Schritt für Schritt zu einer zufriedenstellenden
Entscheidung kommen.
1.) Was willst
du haben?
Kläre
für dich, was deine Erwartungen sind. Was soll dir deine
Entscheidung wirklich bringen. Gehe dabei wirklich in die Tiefe.
Wohin soll dich deine Entscheidung bringen? Wie willst du dich
fühlen?
2.) Bedenke,
dass du viel mehr Wahlmöglichkeiten hast, als du zunächst
glaubst
Schau dir
auch die weniger offensichtlichen Alternativen an. Sei offen für
ungewöhnliche Herangehensweisen.
3.) Finde
etwas, das gut genug ist
Such nicht
nach der perfekten Lösung. Die gibt es nicht. Lieber gut
genug als das Beste. Je mehr Alternativen du zur Verfügung
hast, desto schwerer wird dir die Entscheidung fallen und desto
eher wirst du nachher unzufrieden sein. Beschränke dich also
auf einige wenige Möglichkeiten. Wenn du etwas gefunden hast,
das schon passen wirdt, dann ist deine Suche zuende.
4.) Entscheide
dich für das, was sich für dich gut anfühlt
Gehe bei deiner
Entscheidung nach deinem Gefühl. Entscheidend ist weder,
was andere von dir erwarten, noch, dass du die richtige Entscheidung
fällst. Entscheide dich dafür, womit du dich gut fühlst.
Darum geht es schließlich. Du willst dich mit deiner Entscheidung
gut fühlen.
5.) Entscheide
dich und beglückwünsche dich für deine Entscheidung
Entscheide
dich voll für eine Sache und schau, was dir deine Entscheidung
bringt. Und vor allem: Klopf dir selbst auf die Schulter, dass
du dich entschieden hast, dich auf einen unbekannten Weg einzulassen.
6.) Sei offen
für neue Entscheidungen
Wenn sich
deine Entscheidung nicht mehr gut anfühlt und nicht zu dem
führt, was du haben möchtest, dann entscheide dich neu.
Mit Sicherheit werden dir auf dem neu eingeschlagenen Weg immer
wieder noch bessere Möglichkeiten auffallen. Du bist frei,
dich jederzeit neu zu entscheiden und diesen neuen Chancen zu
folgen.
Teile deine
Erfahrungen
Wie triffst
du deine Entscheidungen? Hast du noch Tipps, wie man zufriedener
mit seinen Entscheidungen sein kann? Wofür hast du dich bei
der Übung entschieden?
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